Lieber entspannt mit der Bahn zum Frankfurter Flughafen fahren, als sich mit dem Auto in den Urlaubsverkehr und LKW-Stau einreihen und dann am Flughafen panisch einen überteuerten Parkplatz suchen.
So die Theorie…
Die Praxis schreit dann eigentlich schon wieder nach “Bahn-Bashing“.
Aber beginnen wir am Anfang:
So richtig entspannend war der nächtliche Schlaf nicht. Die Aufregung steckte doch bei jedem in den Knochen – außer vielleicht bei Mia, die ihre volle flauschige Katzenlänge auf Sascha's Bett ausgebreitet hatte und ausnahmsweise bis zur Morgendämmerung liegen blieb.
Aufstehen, Christian holt wie fast immer die Brötchen zum Frühstück – Schrecksekunde: Koffer und Handgepäck zusammen überschreiten das 30kg Limit. Also Bücher, Kosmetik und zuletzt auch noch die Kamera wieder ausgepackt, bis wieder Luft im Koffer ist.
Aber ohne Kamera nach Neuseeland? Geht gar nicht! Also eine kleine leichte Kamera aus Christian's Beständen ausgegraben, den Akku noch schnell geladen und alles wieder gepackt.
Das Taxi kommt.
Luca begleitet uns nur bis zum Bahnhof Benrath, weil Christian für sie keine Fahrkarte nach Frankfurt gekauft hat.
Als der Regionalexpress (mit 9 Minuten Verspätung) kommt, zerdrücken beide Mädels Abschiedstränen. So viel Geschwisterliebe war lange nicht mehr…
Bekommen wir den Anschluss in Köln noch? Schon wieder Nervenkitzel.
Aber alles klappt, wir quetschen uns über den überfüllten Bahnsteig und stehen tatsächlich fast genau passend an der Tür zu dem Wagen in dem wir drei Plätze reserviert haben.
Es steigen zwar Unmengen Menschen aus, aber noch mehr steigen ein. Wir finden relativ schnell unsere Plätze, und sogar der Monsterkoffer passt in die Ablage in der Wagenmitte.
Aber dann kommt die Durchsage (in vier Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch und Holländisch), dass der Zug wegen Überfüllung nicht abfahren kann und man in einen anderen ICE umsteigen solle.
Nochmal das ganze Chaos? Wir beschließen, auf unserer Reservierung zu bestehen und auf das Gute im Menschen (und der Bahn) zu vertrauen.
Und tatsächlich: Mit 20 Minuten Verspätung schlängelt sich der ICE aus dem Kölner Hauptbahnhof – seine “Sprinter“-Qualitäten muss er jetzt aber erstmal unter Beweis stellen.